2017-09-18 "Judensau" an der Stiftskirche von Bad Wimpfen, Kurstadt am Neckar im Landkreis Heilbronn in Baden Württemberg
Die Tiermetapher „Judensau“ bezeichnet ein im Hochmittelalter entstandenes häufiges Bildmotiv der antijudaistischen christlichen Kunst. Es sollte Juden verhöhnen, ausgrenzen und demütigen, da das Schwein im Judentum als unrein (hebräisch tame) gilt und einem religiösen Nahrungstabu unterliegt. Spottbilder mit dem Judensaumotiv sind seit dem frühen 13. Jahrhundert belegt und auf Steinreliefs und Skulpturen an etwa 30 Kirchen und anderen Gebäuden vor allem in Deutschland bis heute zu sehen.
Seit dem 15. Jahrhundert erscheint das Motiv auch als aggressive Typenkarikatur in Flugschriften und anderen Druckerzeugnissen, seit dem 19. Jahrhundert auch als antisemitische Karikatur. In deutschsprachiger Literatur tauchen die Schimpfworte „Judensau“ und „Judenschwein“ spätestens seit etwa 1830, „Saujude“ seit 1848 auf. Nationalsozialisten griffen diese Bildmotive und Schimpfwörter auf und verwendeten sie zur Hetze, Verleumdung, Demütigung und Bedrohung. Wikipedia
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