450 11.5.1999 FAZ Im Krieg der Worte "für die NATO"
Die Operation Allied Force war der erste Einsatz der NATO,
der weder durch ein UNO-Mandat gedeckt noch durch das Eintreten des
Bündnisfalles zu rechtfertigen war. Aufgrund dieses Zäsurcharakters innerhalb des westlichen
Militärbündnisses ist die völkerrechtliche Zulässigkeit des Einsatzes bis heute
umstritten, laut dem Juristen und Professor für Völkerrecht Wolff Heintschel
von Heinegg, sieht die Mehrheit der Experten den NATO-Einsatz heute als
rechtswidrig an.
In der Begründung der NATO handelte es sich um eine humanitäre
Intervention, die damit ihrer Schutzverantwortung für die zivile Bevölkerung
nachkommen würde. So wurde für die Ereignisse im Kosovo im Vorfeld des
NATO-Einsatzes von Rudolf Scharping der Begriff der Humanitären Katastrophe
geprägt und mit Bildern vermeintlicher Massaker untermalt, der damalige
Außenminister Joschka Fischer stellte in einer Parlamentsrede eine Verbindung
zum Holocaust her: „Wir haben immer gesagt: ‚Nie wieder Krieg!’ Aber wir
haben auch immer gesagt: ‚Nie wieder Auschwitz!’“ – Joschka
Fischer
Dies wurde durch Vorfälle wie das Massaker von Raĉak und
dem sogenannten Hufeisenplan gerechtfertigt, die von der NATO als Verbrechen
gegen die Menschlichkeit interpretiert wurden. Die genauen Hergänge und
Umstände von Übergriffen gegen ethnische Albaner sind jedoch bis heute
umstritten, die Existenz des „Hufeisenplans“ zur Umsiedlung ethnischer Albaner
konnte nie bewiesen werden.
Quelle: Wikipedia: Operation Allied Force (15.4.2015)
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