4 Titel: Große Hamburger 21, 17.5.1990, (42 x
56 cm)
Rückseitennotiz:
Gezeichnet vom alten jüdischen Friedhof aus. Viele touristische Gruppen kommen
an das Denkmal, das dort steht. Was die Stehenbleibenden erzählen: – ein netter
grauhaarig Gleichaltriger findet die gesamten Lebensverhältnisse in der BRD perfekt,
früher sei’s in der DDR gemütlicher gewesen, wenn auch die Verhältnisse
fürchterlich gewesen seien – eine alte Frau umarmt mich während des Erzählens
mit einem Arm und erzählt mir, im vorigen Jahr seien die jungen Musiker, die
dort gewohnt hätten und niemanden gestört hätten von der Polizei geräumt
worden. Auch ein Maler habe dort unten gewohnt. – Eine andere alte Frau sagt:
jeder Grashalm vor dem jüdischen Denkmal bedeute einen Menschen. – Ein Mensch
aus der „ständigen Vertretung der BRD, dessen Eltern auch „vom Fach“ sind – der
Vater mache Radierungen – findet diese Zeichnung sehr gut, wünscht mir viel
Erfolg für mein Projekt und meint, man werde es sicher einmal in einer
Ausstellung sehen können. – Das Auto stand vorige Woche noch richtig herum, gestern
Abend seien junge Leute dagewesen, hätten es umgekippt, um etwas abzumontieren,
erzählt eine dritte alte Frau.
Klick auf die Zeichnung, um sie zu vergrößern.
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