Mittwoch, 11. Juni 2014


4   Titel: Große Hamburger 21, 17.5.1990, (42 x 56 cm)

Rückseitennotiz: Gezeichnet vom alten jüdischen Friedhof aus. Viele touristische Gruppen kommen an das Denkmal, das dort steht. Was die Stehenbleibenden erzählen: – ein netter grauhaarig Gleichaltriger findet die gesamten Lebensverhältnisse in der BRD perfekt, früher sei’s in der DDR gemütlicher gewesen, wenn auch die Verhältnisse fürchterlich gewesen seien – eine alte Frau umarmt mich während des Erzählens mit einem Arm und erzählt mir, im vorigen Jahr seien die jungen Musiker, die dort gewohnt hätten und niemanden gestört hätten von der Polizei geräumt worden. Auch ein Maler habe dort unten gewohnt. – Eine andere alte Frau sagt: jeder Grashalm vor dem jüdischen Denkmal bedeute einen Menschen. – Ein Mensch aus der „ständigen Vertretung der BRD, dessen Eltern auch „vom Fach“ sind – der Vater mache Radierungen – findet diese Zeichnung sehr gut, wünscht mir viel Erfolg für mein Projekt und meint, man werde es sicher einmal in einer Ausstellung sehen können. – Das Auto stand vorige Woche noch richtig herum, gestern Abend seien junge Leute dagewesen, hätten es umgekippt, um etwas abzumontieren, erzählt eine dritte alte Frau.



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